Unheimliche Orte

Ausstellung, 06.02.2020, (Nürnberg)

Ausstellung zum gleichnamigen Seminar von Silke Schatz

"heimlich ist auch der von gespensterhaften freie ort…"
Aus: Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1877

Besuchte Orte:
- Naturschutzgebiet Tennenloher Forst, ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Wehrmacht ab 1945 genutzt von der US- amerikanischen Armee
- ehemaligen „Reichsparteitagsgelände“ der Nationalsozialisten in Nürnberg
- Sultan Eyüp Moschee in Nürnberg
- Forschungsreaktor München Garching, Neutronenquelle FRM II

Eine Frage an die historischen wie emotional aufgeladenen Orte war, wie transportiert sich die eingeschriebene Geschichte der bestimmte Ort in die Gegenwart, wie kann er aus heutiger Sicht wahrgenommen und künstlerisch bearbeitet werden?
Können wir innerhalb eines Werkes die Dimension und die Vielschichtigkeit der besuchten Orte erfassen und wie künstlerisch darstellen?

Die Definition, die das Unheimliche als inbegriffen im heimeligen / heimlichen verortet, also die Möglichkeit, dass der unheimliche Ort nicht ein mir unbekannter, sondern ein in mir bekannter mit Furcht oder Verdrängung besetzter ist, der sich zeigt, ist bemerkenswert.

"Also heimlich ist ein Wort, das seine Bedeutung nach einer Ambivalenz hin entwickelt, bis es endlich mit seinem Gegensatz unheimlich zusammenfällt. Unheimlich ist irgendwie eine Art von heimlich"
Aus: Siegmund Freud, Aufsatz: Das Unheimliche, 1919

Darüber hinaus hat sich in der Auseinandersetzung mit dem Begriff des Unheimlichen, eine Erweiterung zu Orten ergeben, wie Kindheitsorte, Wüste und Weltall.

Wir danken für die Gespräche und fachkundigen Führungen
Herrn Handrich, Landschaftspflegeverband Mittelfranken,
Frau Ulrike Hauffe, Geschichte für Alle e.V.,
Hoca Süleyman Soyal, Imam der Sultan Eyüp Moschee Nürnberg,
Dr. Amberg, Pfarrer und Islamwissenschaftler von „Brücke-Köprü“, Nürnberg
wie Doktorand Marc Seifert, Forschungsreaktor FRM II München Garching