„Out of Spite“ ist der Beitrag zur Jahresausstellung 2024 der AdBK Nürnberg von den Student*innen der Klasse von Prof. Heike Baranowsky und Beatrice Marchi in dem Ausstellungsraum MAXI.kunst, ehemalige Sparkasse, Maximilianstraße 41, Nürnberg.
Out – Umfließen/Transit/Akkumulation
OF – Stagnation/Fixpunkt/Undurchlässigkeit
SPITE – Reflektion/Licht/Schatten/Brutalität/Nuance
Im ehemaligen Sparkassengebäude an der U-Bahnhaltestelle des Verkehrsknotenpunkts Maximilianstraße finden wir mehrfache Bedeutungen. Entgegen der ursprünglich vom damaligen Baureferenten geplanten Vision den Komplex, den öffentlichen Nahverkehr der Stadt, Grünanlagen und Fußgängerzonen auszubauen, positioniert sich die angrenzende Straße als rauschender Autobahnzubringer. Lokal wird der markante Bau feminin als „Die Maxi“ bezeichnet. Ihre Form stellt sich quer, brutal und klotzartig ragen ihre rostbraunen Fassaden in den Himmel, fangen Schatten von vorbeischnellenden Menschen und Verkehr auf und werfen Hitze zurück. Die verspiegelten Fenster verwehren den Blick ins Innere und die Luft ist voll von Abgasen, U-Bahn- und Autogeräuschen. Betritt man das Gebäude stellt sich Ruhe ein, ein Gefühl wie in dem Auge des Sturms. Ein verlassener Schalter-Raum einer Bank in der nichts mehr abgewickelt wird, der still steht, das Licht dringt gedämpft durch die dicken Fenster, die tunnelartige Architektur des Obergeschosses, die seit der Zwischennutzung auch von Besucher*innen betreten werden kann, verzerrt die Geräusche der Straße, wird zu einem eigenen, verwinkelten Klangkörper.
Die Isolation des Inneren des Gebäudes soll durch unsere kollektive Ausstellungspraxis mit dem Einladen von Künstler*innen aus anderen Städten und deren performativen Interventionen aufgelöst werden. Unsere Arbeiten zielen auf das Sichtbarwerden des Innen und den Austausch mit dem Außen, legen sich auf die Architektur, fangen einströmendes Licht in den Fenstern ein und mischen Soundarbeiten mit der umliegenden, niemals Stille zulassenden Geräuschkulisse. Wir sehen die Gegebenheiten, Geschichte und ehemalige Nutzung dieses Ortes und wollen Verbindung und Nähe schaffen. Wir versuchen eine Unterbrechung in der alltäglichen Begegnung zwischen dem Gebäude und dem sozialen Körper, der sich in diesem Transit-Ort bewegt, zu generieren.
Betrieben wird MAXI.kunst seit 2022 von der Künstler - Gruppe „Der Kreis e.V.“ www.kreis-nuernberg.de
Jacob Al-Maboren, Miriam Arz, Elena Louise Bastert, Hanna Christa, Emmi Heckel, Miriam Joy, Marlena Koch, Corinna Meyer, Ari Pilhofer, Simon Pröbstl, Maximilian Reubel, Rudyard Schmidt, Hanna Suda, Talaj Szöke, Lukas Ulrich, Antonia Weber, Jonathan Werner
Mit freundlicher Unterstützung von zumikon-Kulturstiftung, Kulturstiftung der Sparkasse Nürnberg, Kulturbürgermeisterin der Stadt Nürnberg, Stiftungsverwaltung der Stadt Nürnberg,