Jenseits ästhetischer Kriterien ist das Kuratieren längst zu einer künstlerischen Praxis avanciert, die einen „anderen Blick“ und eine kritische Beleuchtung gesellschaftlich größerer Zusammenhänge sowie bestimmter Mechanismen, Strategien und Strukturen im Kunstbetrieb ermöglicht. Der Vortrag stellt, neben künstlerischen Interventionen in internationalen Sammlungen und Museen, wegweisende Ausstellungen von Künstlerkuratoren seit 1970 vor, darunter Projekte von Andy Warhol, Hans Haacke, Joseph Kosuth, Sarah Lucas, Elmgreen & Dragset, Wes Anderson und anderen.
Angela Rosenberg ist Kuratorin, Kunsthistorikerin und Autorin. Sie forscht zu künstlerischen Interventionen in Museen und Sammlungen. Mit dem Humboldt Lab Dahlem entwickelte sie neue Präsentationsmethoden für das Museum für Asiatische Kunst und das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin (2013–2015). Außerdem leitete sie die von Künstlern kuratierte Serie in der Temporären Kunsthalle Berlin, u.a. mit Projekten von Karin Sander, Phil Collins, John Bock und realisierte Ausstellungen von Simon Starling, Katharina Grosse und Allora & Calzadilla (2008–2010). 2017 war sie Mitglied des Konsortiums für „Kirstine Roepstorff. Influenza. Theatre of Glowing Darkness", im Dänischen Pavillon der 57. INTERNATIONAL ART EXHIBITION LA BIENNALE DI VENEZIA. Für die Ausstellung „Philippe Parreno" (2018) im Gropius Bau Berlin hatte sie das Kuratorische Management inne. Derzeit leitet sie das Mentorenprogramm der KUVA Art Academy in Helsinki. Ihre Schriften und Essays über Künstler und zeitgenössische Kunst finden sich in internationalen Kunstmagazinen und Museumspublikationen.